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 Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue

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Drakentera

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BeitragThema: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeSo Sep 23, 2012 11:47 pm

Nachdem Cassius von Schwarz die Tür zu seinem Schlafgemach hinter sich abgeschlossen hatte, legte sich Belara Löwenklaue auf den Ottomanen in der Wohnstube. Die vergangenen Tage in Gedanken Revue passieren lassend, starrte sie auf die nun geschlossene Tür, durch die man noch ein wenig Geschepper einer Rüstung und ein anschließend leises Ächzen der Matratzenfederung hören konnte - ein Zeichen, dass Cassius zu Bett gegangen war.

Belara hatte nicht damit gerechnet, dass er sie in der Taverne aufsuchen würde, um sich zu entschuldigen. Vielmehr hatte sie sich darauf eingestellt, ihn das nächste Mal, wenn sie ihm begegnen sollte, herauszufordern auf ein Duell der Ehre. Und dies würde, so war es der Brauch, auf Leben und Tod ausgefochten. Man konnte allenfalls als Unterlegener auf die Gnade seines Kontrahenten hoffen, dass dieser sein Leben verschonte. Aber nie würde eine Amazone darum betteln.

Seine Worte und Taten wenige Tage zuvor hatten Belara zutiefst beleidigt. Nicht nur, dass er vor ihr auf den Boden gespuckt hatte, sondern sie auch noch beschimpft hatte, nichts von Ehre zu verstehen, hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Wäre er nicht sofort danach aus der Taverne getürmt, hätte Belara ihm noch an Ort und Stelle eine Ohrfeige mit ihrem Panzerhandschuh verpasst, die sich gewaschen hätte – und ihn schon dort herausgefordert.
So entschied sie jedoch vorerst seine Gegenwart zu meiden, indem sie sich in der Taverne zum Waldrand ein Zimmer mietete. Sie neigte zu vorschnellen hitzigen Entscheidungen, gerade, wenn es um ihre Ehre ging. Bevor sie also einen möglicherweise großen Fehler beging, sollte sie versuchen, ein wenig Ruhe zu bekommen, sagte ihr die oft leicht zu ignorierende Stimme der Vernunft. Sie gab ihr gesamtes restliches Gold als Anzahlung für die Miete und Verpflegung in der Taverne her. Einen Monat lang sollte es nur reichen? Dann sollte es eben so sein. Ein Monat, und spätestens dann würde sie sich entscheiden müssen, ob sie ihre Überzeugungen verkaufen und beginnen müsste, zu betteln. Die Vorstellung war ihr zuwider. Aber während sie sich in dem ruhigen Tavernenzimmer umsah, wurde ihr mit einem mal wie mit einem Dolchstoß ins Herz bewusst, dass sie gar keine andere Wahl haben würde. Zurück gehen zu ihren Schwestern konnte sie nicht, nicht solange ihre Tante auf dem Thron saß. Und die Königinnen wurden sehr alt für gewöhnlich. Möglicherweise würde Belara ihr halbes Leben im Exil verbringen müssen – bei der Vorstellung wurde ihr ganz schlecht. Als sie die Strafe entgegennahm, dafür, dass sie ihre Freiheit verlangte, hatte sie es mit Stolz getragen. Sie hatte doch erreicht, was sie wollte. Dieses Eingesperrtsein durch die Ausgangssperre lag seit Monaten schwer auf ihrer Seele, eine Qual, die sie nicht bereit war, länger zu ertragen – zumal es eines der Grundrechte der Amazonen war, selbst über ihr Leben zu entscheiden. Doch erst jetzt erkannte sie, dass die Qual, möglicherweise nie mehr zurück zu kehren, weit schwerer wog. Wie sollte sie hier, im Land, aus dem ihre Ahninnen nachdem sie die Waffen gegen ihre Männer erhoben hatten und geflohen waren, nur leben können? Die Menschen hier waren so anders in ihren Ansichten und Bräuchen. Und die einzige Chance, hier Anerkennung zu finden, war, dem Kaiser ihre Treue zu schwören. Das war für sie undenkbar. Ihre Treue galt ihrer Königin, ganz gleich, ob sie verbannt worden war oder nicht. Es käme einem Verrat gleich, einem anderen zu dienen – zumal die Beziehungen der beiden Völker derzeit sehr angespannt waren. Noch gab es keine Kriegserklärung, aber dennoch feindliche Handlungen in und um den Amon Ti, den die Schwesternschaft der Schlange erbittert verteidigte. Nach Belaras Meinung war dieses Handeln zwar übertrieben, da der Amon Ti in großen Teilen niemandem gehörte – aber sie konnte verstehen, dass unbedingt verhindert werden sollte, dass der geheime Zugang zu ihrer Heimatstadt gefunden würde. Zwar lag Amaroth in das Gebirgsmassiv eingelassen wie eine hervorragend zu verteidigende Festung, dennoch war es alles, was die Amazonen hatten. Es gab keinen Ort, wohin sie sonst flüchten könnten. Kesselte man sie dort ein mit einer großen Streitmacht – und Arnors Streitmächte waren weit größer als die der Amazonen – wäre das das Ende der Amazonen.

Belara erhob sich wieder vom Ottomanen und schlich barfuß, so leise wie möglich in ihrer Rüstung, zur Haustür, und stahl sich hinaus in die Dunkelheit. Cassius Worte, dass sie ungepflegt sei und riechen würde, konnte sie nicht auf sich sitzen lassen – zumal es unwahr war. Belara achtete auf ihre Körperpflege, wenngleich sie Parfüm auch nicht ausstehen konnte, und es daher weg ließ. Hinter einigen Felsen, die vom Fenster aus Cassius Schlafzimmer nicht zu sehen waren, legte sie die Rüstung ab, und sprang anschließend in den See neben dem Haus. Das kühle Nass stach im ersten Moment wie tausende kleine Nadeln auf ihrer Haut, und sie tauchte rasch nach Luft schnappend wieder auf. Es war schon seltsam - gegenüber den sie im Auge behaltenden Wachen kurz nach ihrer Ankunft in Arymor hatte sie völlig ungeniert nackt gebadet, wie sie es in Amaroth im Badehaus zu tun pflegte. Wofür sollte sie sich auch schämen, sie hatte einen ansehnlichen muskulösen Körper, auf den sie sehr stolz war. Sie machte täglich stundenlange Körper- und Kampfübungen, um ihn so kraftvoll und gesund zu halten. Und es hatte ihr überdies in erhöhtem Maße auch Vergnügen bereitet, diese bewundernden Blicke zu ernten, und sogar zeitweise die Verteidigung am Westtor völlig auszuhebeln – nur mit den Waffen einer einzigen Frau.
Doch vor diesem Cassius von Schwarz war es ihr unangenehm. Sie wollte ihm den Anblick einfach nicht gönnen. Er würde den Moment ohnehin nur nutzen, um einen seiner anzüglichen Witze zu reißen. Außerdem was er als Weiberheld verschrien. Sie wollte nicht Objekt seiner schmutzigen Phantasien sein, oder ihn in irgendeiner Weise ermutigen, mit ihr anzubandeln. Dafür war sie selbst einfach zu stolz. Sie würde keine weitere Eroberung auf seiner Liste werden. Daher würde sie auch weiterhin, trotz der an diesem Abend geschlossenen „Waffenruhe“, nur dann im See baden gehen, wenn er sicher schon eingeschlafen war.
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeMi Okt 03, 2012 10:10 pm

Belara schnappte sich den großen Holzeimer aus der Küche, um ihn am Brunnen wieder mit neuem Wasser zu befüllen. Ihr Blick schweifte dabei über die Räumlichkeiten, die sie nun seit fast einem Monat mitbewohnte. Anders, als sie es zu Beginn angekündigt hatte, hatte sich die Amazone in letzter Zeit dazu erbarmt, nicht nur ihren eigenen Dreck wegzuräumen. Sie besorgte jeden Morgen, nachdem Cassius zur Klamm aufgebrochen war, frische Nahrungsmittel auf dem Markt, räumte dreckiges Geschirr vom Vorabend weg, machte es sauber, und wischte täglich einmal durch alle Räume – bis auf den Schlafraum des Hausherren, um welchen sie einen Bogen machte.
Das Aufräumen und Reinigen tat sie weniger, um Cassius einen Gefallen zu tun, sondern vielmehr, um sich selbst wohl zu fühlen in einem sauberen Haus. Daheim war sie von ihrer Mutter bis zuletzt verwöhnt worden. Nie hatte sie einen Finger im Haushalt krumm machen müssen. Dem geschuldet waren auch ihre eigenen nahezu nicht existenten Kochkünste. Sie hatte einfach keine Geduld, so viel Zeit in der Küche aufzuwenden. Daher gab es höchstens Rühr- oder Spiegelei, wenn sie mal die Pfanne zur Hand nahm, denn das ging wenigstens schnell und einfach.
Hinzu kam, dass Belara nicht untätig herumsitzen konnte. Nie zuvor hatte sie sich so unnütz gefühlt und gelangweilt tagsüber. In Amaroth war ihr Tagesablauf immer straff organisiert gewesen. Täglich hatte sie 8 Stunden Wachdienst gehabt, weitere 3 Stunden wandte sie täglich für Kampf- und Körperübungen auf. Dann gab es ein einstündiges Entspannungsbad im Badehaus, und anschließend unternahm sie noch etwas mit Familie oder Freundinnen. Eigentlich hatte sie nie groß Zeit mit sich allein gehabt, es war immer jemand da, oder sie hatte zumindest eine Aufgabe, die sie mit voller Konzentration und Hingabe ausübte.
Doch nun hatte sie bis auf ihre Kampf- und Körperübungen nichts mehr, welche sie daher umso verbissener durchführte. Weder hatte sie hier Freunde, noch eine Aufgabe. Selbst ihr Angebot, die Heermeisterin in Verteidigung mit Schwert und Körper zu schulen, wurde auf unbestimmte Zeit aufgeschoben – was soviel bedeutete, dass es nie dazu kommen würde. Und jeglicher Wunsch, sich mit den besten Kriegern zu duellieren, wurde abgelehnt – da sie sich keine Kampftechniken abschauen dürfte. Es bestand ja immer noch die Gefahr, dass ein Krieg entbrannte zwischen Arnor und den Amazonen – und dann könnte sie ihr erworbenes Wissen natürlich brühwarm ihren Schwestern erzählen.
Belara seufzte. Nach außen hin zeigte und sagte sie niemandem, wie es ihr ging. Sie bereute zutiefst, dass sie um ihre Freiheit gekämpft hatte, und nun hier war. Wenn sie doch nur ihre Impulsivität besser im Griff hätte! Jetzt war sie verdammt, in diesem Haus zu leben, mit einem Mann, der sie nicht als gleichwertig achtete. Und doch ertappte sie sich dabei, wie sie jeden Tag darauf wartete, dass Cassius abends aus Aryms Klamm zurück kam, um sich erneut mit ihm mit Worten zu fetzen. Es machte ihr in gewisser Weise Spaß, auch wenn es für Außenstehende immer so wirken musste, als würden sich die beiden gegenseitig jeden Moment an die Gurgel springen. Seit er sich bei ihr für sein Verhalten in der Taverne entschuldigt hatte, ging es allerdings auch nicht mehr ganz so rabiat im Hause von Schwarz zu als zuvor. Belara zollte ihm Respekt, dass er über seinen Schatten gesprungen war, und sein Ansinnen, der Stein des Anstoßes – zumindest aus seiner Sicht – ehrenvoll gemeint war. Und vermutlich hatte er auch Recht damit, dass die beiden so viele Probleme miteinander hätten, weil sie sich in ihrer Art einfach zu ähnlich waren.

Belara ging nach draußen, um den Eimer in den Brunnen hinab zu lassen. Mit einem lauten Platschen schlug er auf dem Wasser auf. Noch ihren Gedanken nachhängend zog sie den gefüllten Eimer an der Seilwinde wieder nach oben, ergriff ihn, und stellte ihn auf dem Rand des Brunnens ab, als sie beim Blick auf den Wasserspiegel stutzte. Es war nur ein winziger Augenblick, aber blitzte da nicht gerade etwas Silbernes nahe ihrem Hals auf? Instinktiv packte sie den vollen Eimer und schleuderte ihn um ihre eigene Achse herum. Mit einem lauten Krachen zerbrach der massive Holzeimer an einer in just diesem Moment auftauchenden Gestalt hinter ihr. Die Gestalt, welche in einen grauen Mantel gehüllt war, und eine Kapuze tief in das Gesicht gezogen hatte, taumelte und ließ ein Kurzschwert fallen, das sie in ihrer Hand gehalten hatte. Sofort stürzte sich Belara wutentbrannt auf die taumelnde Person, und warf sie gänzlich zu Boden. „Verdammter Dunedain!“ keifte Belara die Gestalt an, welche sie gekonnt auf den Boden drückte, so das sie sich nicht winden konnte „Ich wusste, deinen scheinheiligen Worten kann man nicht trauen!“ Mit einem Ruck riss sie ihrem Gegenüber die Kapuze vom Gesicht. Belaras Mund öffnete sich überrascht, war es doch nicht Aranuir, wie sie vermutet hatte, sondern das Gesicht einer Frau, das ihr wohlbekannt war.

"Sarenna!" entfuhr es Belara überrascht, dann verengte sie finster ihren Blick "was soll das? Warum hast du versucht, mich umzubringen?" Die blonde Frau schaute hasserfüllt zu Belara auf. "Du bist eine Verräterin!" zischte sie "und eine Gefahr für uns alle!" Belara schüttelte fassungslos den Kopf "Du kennst mich! Du weißt, dass das nicht wahr ist!" "Verschone mich mit deinen Lügen!" meinte die blonde Amazone, und spuckte Belara ins Gesicht. Belara musste all ihre Beherrschung zusammen nehmen, um ruhig zu bleiben "Du legst es wohl darauf an, dass ich dich töte... aber den Gefallen werde ich dir nicht tun. Noch nicht!" meinte Belara. "Ach, feige bist du auch noch! Du bist eine Schande für alle Amazonen". Das war zuviel. Belara holte mit der Faust aus und schlug Sarenna mit einem harten Schlag ins Gesicht k.o. Das dürfte ein ordentliches Veilchen geben um das linke Auge der Blondine. Belara warf sich die ohnmächtige Frau unsanft über die Schulter, und trug sie ins Haus. Sogleich begann sie, sie fest an einen Stuhl zu fesseln, und zu knebeln. Dann schob sie sie in den kleinen Übungsraum, und entfernte alle Übungswaffen aus dem Raum. Belara wollte ihr keine Chance geben, sich zu befreien. Wer auch immer Sarenna, ihre beste Freundin aus Kindertagen, auf sie angesetzt hatte, um Belara aus dem Weg zu räumen, sie würde es heraus kriegen. Und sie würde alles dafür tun, sie wieder zu Vernunft zu bringen. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass niemand ihr ihre Gefangene wegnahm - denn das war jetzt eine persönliche Angelegenheit zwischen zwei Amazonen.
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeSa Okt 06, 2012 3:30 am

Belara machte in dieser Nacht kein Auge zu. Wieder auf dem Ottomanen liegend, den sie mittlerweile wortlos als ihre Schlafstätte annektiert hatte, starrte sie abwechselnd von der Tür zum Übungsraum zu Cassius' Tür. Er hatte recht, sie musste eine schnelle Lösung für die Angelegenheit mit Sarenna finden. Es würde nicht lange unbemerkt bleiben, dass eine weitere Amazone hier war, zudem auch noch ohne Erlaubnis des Kaisers. Belara fragte sich, wie es Sarenna gelungen war, an allen Wachposten vorbei, durch Henneth Anuen und durch die halbe Stadt bis hierher zu gelangen, ohne dass man sie bemerkte und aufhielt. Belara war Cassius unglaublich dankbar, dass er versprach, mit niemandem darüber zu sprechen, wenn sie sich darum kümmerte, dass Sarenna kurzfristig fort kam. Er stellte keine Fragen, wie und was sie dafür tun musste. Er vertraute ihr - aus irgendeinem ihm nicht erklärbaren Grunde - wie er meinte. Und Belara konnte das Gefühl nur erwidern - immerhin riskierte er auch viel Ärger, wenn irgendjemand erfuhr, dass er die unberechtigt anwesende Amazone nicht getötet, oder zumindest gemeldet hatte. Vielleicht war es, weil Belara sich, bei dem was er sagte oder tat, immer öfter in ihm wieder erkannte. Und sie selbst stand zu ihrem Wort. Also hatte sie ihm auch das Versprechen gegeben, mit niemanden über Sarenna zu sprechen, und das "Problem" rasch zu klären.

Doch welche Möglichkeiten würde sie haben? Sie umbringen und die Leiche verschwinden lassen? Nein, das würde nur bedeuten, dass andere Amazonen nachkamen - wenn es stimmte, dass man ein Kopfgeld auf Belara ausgesetzt hatte. Und das würde wiederum bedeuten, dass sie aus Arnor ausgewiesen würde. Eine zu große Gefahr, dass dies ein Kriegsgrund wäre, wenn immer wieder Amazonen in Arymor als Leichen endeten. Natürlich zweifelte Belara nicht einen Moment daran, dass sie selbst aus den Meuchelangriffen immer als Siegerin hervorgehen würde.
Nein, ihr musste es gelingen, dass Sarenna mit dem Beweis für Belaras Tod zu den anderen Amazonen zurück kehrte. Sonst würde das nie ein Ende nehmen. Oder sie selbst würde irgendwo in der Wildnis enden als Erimitin - unbedeutend und vergessen. Also entweder musste sie Sarenna davon überzeugen, dass es ihr gelungen wäre, Belara zu töten... oder sie musste sie auf ihre Seite ziehen, und mit ihr zusammen einen Plan aushecken, welche die Schwesternschaft der Schlange überzeugen würde. Nun, beides würde nicht einfach werden. Aber Belara würde eine Lösung finden. Sie musste.
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeSo Okt 07, 2012 9:29 am

Am folgenden Morgen hatte Belara den Frühstückstisch reichlich gedeckt, noch bevor Cassius aufgestanden war. Mit einem verblüfften Gesichtsausdruck und natürlich den Worten auf den Lippen, in ihr würde ja doch noch eine richtige Frau stecken, machte er sich über das Frühstück her. Belara leistete ihm Gesellschaft, wirkte aber gedanklich abwesend, und gab daher kaum Widerworte. Sarenna hatte nun den zweiten Tag in Folge nichts gegessen und getrunken. Sie musste hungrig und durstig sein. Vielleicht würde der gut gedeckte Tisch sie ein wenig erweichen, auch wenn Belara wenig Hoffnung hatte. Noch am Tag zuvor war ihr Versuch, Sarenna zwanghaft mit Brot zu füttern, kläglich gescheitert.

Belara verabschiedete Cassius, so wie er es nachts mit ihr zu tun pflegte. Als er bereits auf der Brücke war, rief sie ihm nach "Cassius!". Er brachte sein Pferd zum Stehen und wandt sich fragend zu ihr um. Mit einem Grinsen ließ sie die Haustür dann ohne weitere Worte ins Schloss fallen.
Dann drehte sie sich um. Fest entschlossen ging sie zum Übungsraum. "Guten Morgen" meinte sie, und schob die bereits erwachte Sarenna, noch immer an den Stuhl gefesselt und geknebelt, hinaus in die Wohnstube an den Tisch. Dann nahm sie ihr den Knebel ab. "Was soll das werden, wenn's fertig ist?" meinte diese. "Frühstück." meinte Belara knapp, und setzte sich auf einen Stuhl neben sie. "Ich habe dir schon gestern gesagt, dass ich lieber verhungere und verdurste, als von dir etwas anzunehmen." Belara zuckte mit den Schultern. "Wie du meinst." Sie goss sich ein Glas Orangensaft in einen Becher und leerte ihn mit einem Zug. "Wir haben auch Met und Bier da. Trocknet den Körper noch schneller aus. Ich helf dir ja gern, wenn du's eilig hast" Sarenna schnitt eine Grimasse. "Du verschwendest deine Zeit." Belara biss von einem herrlich duftenden Pfannkuchen ab. "Oh, ich hab viel Zeit. Und die Option, dich zu töten läuft mir ja nicht davon." grinste Belara und sah Sarenna an. Eine Weile kehrte Stille ein, dann erhob die schwarzhaarige Amazone wieder das Wort "Ist schon ziemlich feige von meinem Tantchen, ein Kopfgeld auf mich auszusetzen, weil sie es nicht selbst geschafft hatte, mich im Kampf zu besiegen. Ich schätze, da habe ich ihren Stolz wohl ziemlich angekratzt". Sarenna antwortete nicht, sondern starrte geradeaus auf den Kamin, dessen Feuer schon ziemlich herunter gebrannt war. "Mich wundert's, dass du so sehr hinter Gold her bist, dass du dafür bereit warst, mich umzubringen. Ich hatte dich eigentlich nicht als so materiell eingeschätzt." "Ich tue das nicht des Goldes wegen." meinte Sarenna. "Nicht? Wie hoch ist die Summe denn?" "10.000 Goldmünzen" Belara hob die Brauen "Jetzt bin ich aber enttäuscht. Aber nein, für die Summe würde ich mich auch nicht meucheln wollen. Da müsste man schon eine 0 hinten dran hängen. So viel bin ich mindestens wert." Sie grinste, während Sarenna weiter in die Glut des Kamins starrte. "Sag bloß, du glaubst den ganzen Quatsch wirklich, dass ich eine Verräterin wäre, und alle Amazonen gefährden würde." Sarenna wandt den Kopf zu ihr "Natürlich. Du hast dich ganz offen gegen uns und die Königin entschieden, und bist geradewegs in die Arme des Feindes gerannt. Dein Wissen darf nicht in seine Hände geraten." "Woher willst du wissen, dass ich nicht schon alle Geheimnisse ausgeplaudert habe?" Sarenna durchzuckte es wie ein Blitz "Du bist der letzte Abschaum. Du gibst es auch noch zu." sagte sie verachtend. Belara lachte "Na, benutz doch mal deinen Verstand. Denkst du, ich wäre in diesem Haus ohne meine Waffen und unter ständiger Beobachtung des Heermeisters der Elitetruppen Arnors, wenn ich ein ergiebiger Spitzel wäre? Ich habe hier Asyl erhalten, das heißt, ich habe nicht die Rechte eines Bürgers dieses Landes." "Ja natürlich nicht. Weil Frauen hier generell keine Rechte haben, schon gar nicht Waffen zu führen. Und wie eine Ware an den nächstbesten Mann verschachert werden. Du bist so tief gesunken, Mätresse." Belara lachte. "Ich? Eine Mätresse von Sir von Schwarz? Ein guter Witz." "Dir wird dein Lachen noch vergehen, wenn die nächste Amazone kommt, um mich zu rächen, und mein Werk zu vollenden."
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeSo Okt 07, 2012 10:57 pm

„Warum bist du davon so überzeugt, ich würde dich umbringen wollen?“ „Weil das unsere Art ist. Ich habe versucht, dich zu töten“ meinte Sarenna stolz. „Ja, genau, versucht. Und versagt. Ich weiß genau, dass diese Schmach viel größer für dich ist, und du dir lieber den Tod wünschst, als damit zu leben. Was hälst du von der Idee, wenn ich den Kaiser bitten würde, dich an die Amazonen wieder auszuliefern – lebend?“ Sarenna starrte Belara mit diffusem Blick an. „Ich meine, die Schlangen würden sich sicher freuen, eine Ausreißerin zurück zu bekommen. Noch zudem eine, die bei dem versagt hat, weswegen sie losgezogen ist.“ Belara verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. „Noch schlimmer wäre es wohl, wenn die Schlangen dich ausgesandt hätten zu dieser Mission. Oh je, ich möchte dann nicht in deiner Haut stecken. Ich würde es ja kurz und schmerzlos machen, aber die Schwesternschaft…“ Belara schüttelte den Kopf, und fuhr nach einer Pause fort „Zur Rechenschaft wirst du so oder so gezogen. Schmachvoll“ grinste sie zynisch. Ja, Belara konnte auch ein Biest sein, wenn sie wollte.

Sarenna schien über das Gesprochene nachzudenken. Immerhin hatte Belara nun ihre Aufmerksamkeit. Ein guter Zeitpunkt, um nachzusetzen. „Die Schlangen haben dich geschickt, nicht wahr?“ Die blonde Amazone nickte. „Ich habe keine Tätowierung oder Embleme bei dir gesehen. Du gehörst also nicht zu ihnen?“ bohrte Belara weiter. „Nein. Aber hätte ich die Mission vollendet, wäre ich aufgenommen worden.“ Belara pfiff durch die Zähne „Das ist das Initiationsritual der Schlangen? Ein Mord an einer unbequemen Person?“ Ihr Gegenüber erwiderte nichts „Dass sie so weit gehen mittlerweile… Findest du das richtig? Hinterfragst du nicht, warum gerade du ausgewählt wurdest, wo es weit erfahrenere Meuchlerinnen unter ihnen gibt? Ich dachte immer, du würdest zu den Pfauen gehen, dort hattest du doch lange Jahre gelernt.“ Dann fiel es Belara wie Schuppen von den Augen „aber natürlich! Darum warst du für die Schlangen erst interessant! Du beherrschst Illusionszauber – ohne Magie können sie nicht hierher vordringen. So gut sie auch schleichen können, die Waldläufer Arnors würden sie entdecken, wenn sie sich so weit vorwagen würden. Aber dich nicht!“ „Sie wollen mich nicht nur wegen meiner Magie!“ entgegnete die blonde Amazone aufgebracht „Sie sind an meiner Person interessiert. Anders als die Pfauengilde – ich habe mich jahrelang abgemüht, um eine von ihnen zu werden! Aber sie wollten mich nicht aufnehmen!“ Belara schnalzte zufrieden mit der Zunge. Jetzt hatte sie gewonnen.

„Sarenna“ meinte sie eindringlich „du kennst mich seit Kindertagen. Habe ich dich jemals belogen in all der Zeit? Kannst du mir eine Sache nennen, in der ich jemals mich gegen das Wohl aller gewendet hätte? Oder unehrenhaft und verräterisch gehandelt hätte?“ Als diese etwas erwidern wollte, hob Belara die Hand „abgesehen davon, dass ich neulich gegangen bin?“ Sarenna schloss den Mund wieder, und schüttelte den Kopf. „Dann hör mir bitte zu. Ich habe mittlerweile so vieles erfahren, seit ich nicht mehr in Amaroth festsitze wie du und alle anderen. Es ergibt nun alles einen Sinn.“ Belara erzählte ihr über die Vorkommnisse im Amon Ti, die Angriffe auf Darius Malon, die Angriffe auf die Dunedain, und die berichtete Fähigkeit des Hexers, jede beliebige Gestalt annehmen zu können, sowie der seltsame kometenhafte Aufstieg der ehemals kleinen Gruppe der Schlangenschwesternschaft. „Verstehst du jetzt, dass das offenbar alles ein Komplott ist, das die freien Völker gegeneinander aufhetzen soll? Was denkst du, würde geschehen, wenn ich oder du hier stirbst?“ Sarenna wirkte nachdenklich „Es würde Krieg bedeuten.“ Belara nickte „und das ist der einzige Grund, weshalb man dich auf mich angesetzt hat. Das Misstrauen und der Hass wurden in den letzten Monden enorm geschürt, das Eingesperrtsein zum angeblichen Schutz tut sein Übriges. Es braucht nur einen Funken, um das Fass zum Explodieren zu bringen. Und was wäre ein besserer Grund, als eine tote Amazone auf Grund und Boden des angeblichen Feindes, der uns unterjochen will?“ Belara zog das einbehaltene Kurzschwert Sarennas aus ihrer Schwertscheide. Sarennas Augen weiteten sich. Mit einem Ruck durchschnitt Belara die Fesseln an Füßen und Händen. „Warum tust du das?“ meinte die Blondine. „Du weißt jetzt alles, was ich weiß. Wenn du mich immer noch umbringen willst, dann gebe ich dir jetzt die Gelegenheit auf einen fairen Kampf.“ meinte Belara und reichte ihr das Schwert „Aber ich würde es vorziehen, wenn ich dich nicht töten müsste“ Sarenna nahm das Kurzschwert entgegen, betrachtete es nachdenklich, und schied es schließlich „Du bist nicht meine Feindin, Belara. Wir haben einen gemeinsamen anderen Feind.“
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeFr Okt 19, 2012 10:09 am

Belara betrachtete sich in ihrer neue Kleidung skeptisch im Spiegel. Es war eine Maskerade, nicht mehr und nicht weniger. Es waren weder ihre gewohnten Farben der Löwengardistinnen, die sie mit ihrer Rüstung mit Stolz zur Schau trug, noch war es freizügig geschnitten, wie sie es vorzog. Aber so sollte es sein. Wenn sie das Haus verließ, sollte man sie nicht wieder erkennen. Sonst würde die Lüge, sie sei nicht mehr am Leben, zu früh auffliegen. Auch wenn sie nicht glaubte, dass die Schlangen irgendwelche Verbündete innerhalb Arymors hatten, wollte sie auf Nummer sicher gehen. Wer Belara und die Amazonen näher kannte, wusste, dass sie immer mit Stolz ihre Insignien präsentieren würden, und nichts davon verstecken würden. Umso schwerer fiel es Belara, ihre Rüstung nicht zu tragen, und ihre Tätowierungen zu verbergen.

Sie schaute auf ihre linke Handfläche, und versuchte sie zu einer Faust zu formen. Ein Schmerz durchzuckte sie, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Der Schnitt, den sie mit Sarennas Kurzschwert sich selbst zugefügt hatte, war selbst Tage später noch nicht verheilt. Wäre die Waffe ein einfaches Schwert gewesen, wäre dies ungewöhnlich für Belara gewesen. Doch jede Amazone trug ein besonderes magisches Schwert - Überbleibsel aus dem zweiten Zeitalter, welche immer weiter vererbt worden waren. Und bei den Töchtern des Königinnengeschlechts verheilten magische Verletzungen nicht so einfach und schnell, wie es mit natürlichen Wunden der Fall war.
Es würde eine Narbe geben, aber das war es wert gewesen. Zum einen brauchte Sarenna einen Beweis bei den Schlangen, dass sie Belara getötet hätte - also ihr Blut auf der Klinge. Zum anderen war das Fließen ihres Blutes notwendig für den Blutschwur, den Belara Sarenna abnahm. Keine Amazone mit Ehre würde diesen Schwur brechen, der durch die Verbindung von Blut geschlossen wurde.

Jetzt konnte Belara nur warten und hoffen. Und sich möglichst wenig draußen blicken lassen. Sie hoffte, dass die mit Sarenna ausgeklügelte List funktionieren würde. Insbesondere um Sarenna machte sie sich nun Sorgen. Es gab viele Faktoren, die ihren Tod bedeuten könnten, wenn etwas schief ging. Andererseits war sie die einzige Möglichkeit für Belara, Nachrichten zu übermitteln an ihre Familie und Freunde, und gleichzeitig der einzige Weg, einen Beweis zu finden, dass die Schlangen entgegen der Befehle der Königin Handlungen durchführten, die dem Ansehen der Amazonen schadeten, und einen Krieg provozieren konnten.
Doch Belara zweifelte auch nicht an den Fähigkeiten Sarennas. Sie hatte viel bei der Pfauengilde gelernt, auch wenn es nicht gereicht hatte, aufgenommen zu werden. Diese Amazonen waren die Besten, wenn es darum ging, jemanden zu täuschen oder um den Finger zu wickeln, sei es durch Wort, Aussehen, Musik oder Zauber. Aus dieser Gilde gingen die erfolgreichsten Botschafterinnen der Amazonen hervor. Und auch die Königinnen, die ihnen angehört hatten, gehörten zu den beliebtesten im Volk und wurden zu Legenden, so dass man noch Lieder und Gedichte, lange nach ihrem Tod erzählte.
Diese erworbenen Fähigkeiten, die Sarenna für den Auftragsmord prädestiniert hatte aus Sicht der Schlangen, würde ihnen nun zum Verhängnis werden. Sie würde aufgenommen werden, weil sie glaubhaft darstellen konnte, Belara getötet zu haben. Als weiteren Beweis würde sie Belaras persönliches Kurzschwert präsentieren können, von dem sich keine Amazone freiwillig dauerhaft trennte. Sie würde es ihrer Mutter überbringen, und ihr dann, wenn sie alleine waren, erzählen, dass Belara tatsächlich noch lebte, und alles berichten, was sie erfahren hatte. Belaras Mutter würde wissen, was dann zu tun ist.

Belara atmete tief durch. Wenn ihr Plan funktionierte, würde es über kurz oder lang einen Bürgeraufstand der Amazonen geben, da sie von den Schlangen und der Königin getäuscht worden waren. Die Schlangen würden getötet oder vertrieben werden, möglicherweise würde ihre Tante fallen. Doch wäre es nur rechtens, da sie sich die falschen Berater gewählt hatte. Belara konnte für den Fall kein Mitleid für ihre Königin aufbringen, die ihr gegenüber keines gezeigt hatte.
Wenn sich dies noch länger hinziehen sollte, würde sie auf den nächsten Vollmond warten. Dann, so hatte sie mit Sarenna abgestimmt, würde diese heimlich zurück kehren, wie es ihr schon einmal gelungen war, um zu berichten, was in Amaroth vor sich ging.
Und selbst, wenn der Wille der Schlangen sich durchsetzte, und die Amazonen zu den Schwertern griffen, um gegen Arnor in den Krieg zu ziehen, weil Belara auf Grund und Boden des angeblichen Feindes getötet worden wäre - so würde sie als lebendiger Beweis vor ihnen stehen, dass auch dies nur eine Lüge gewesen war. Belara musste nur dringend mit dem Kaiser sprechen, um ihn über diese Möglichkeit zu informieren - damit es nicht in unnötigem Tod und Leid auf beiden Seiten endete. Und sie musste ihn, für den Fall, dass der Angriff ausblieb, darüber in Kenntnis setzen, dass Sarenna unbefugt Arnor aufsuchen könnte mit Informationen, die nicht nur für Belara, sondern auch für Arnor von Interesse sein würden. Sie war beim ersten Mal vielleicht nicht erwischt worden, aber es gab keine Garantie, dass es bei einem zweiten oder dritten mal wieder glimpflich ablaufen würde. Und wenn man sie zu fassen bekäme, würde es ganz sicher als feindlicher Akt aufgefasst werden.
Doch zuvor musste sie mit Cassius reden, dass sie ihr Versprechen, mit niemanden sonst über Sarenna zu sprechen, brechen musste. Sie würde ihn aus der Sache aber heraushalten, und sagen, dass er von alledem nichts wusste, das war sie ihm wenigstens schuldig.
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeSo Jan 13, 2013 7:50 pm

Belara lag in dieser Nacht die ganze Zeit über wach da, und ließ den ereignisreichen Tag immer wieder Revue passieren. Erst war da der unbeschreiblich freudige und unerwartete Moment, ihre Schwester wieder zu sehen, dann folgten jedoch die Nachrichten über den Tod ihrer Mutter an einer - wie es schien – gezielten Krankheit, die Erkenntnis, dass die Königin und die Schlangenschwesternschaft durch magische schwarze Steine manipuliert wurden, dass Loreena und ihre Mutter eine Geheimgesellschaft von Rebellinnen gegründet hatten, die gegen die Königin operierte – und damit nicht nur Hochverrat begingen, sondern auch noch einen Bürgerkrieg herauf beschworen – die Ankündigung, dass die Königin beabsichtigte, Arnor aus Rache am Tod der Thronfolgerin anzugreifen, und Loreena womöglich das gleiche Schicksal ihrer Mutter erleiden könnte, wenn sie sich der zustimmenden Entscheidung noch lange entzog – und Belara würde ihr nicht helfen können.

Und dann noch Cassius. Der im unpassendsten Moment auch noch den Finger in die Wunde bohren musste, so dass Belara auf ihn los gehen musste. Um sich dann später am See vor seinem Haus hierfür zu entschuldigen, und ihn spontan zu küssen. Was war nur in sie gefahren? Der Mann, der sie täglich an den Rand der Weißglut brachte mit seiner Prahlerei, seiner Eitelkeit, seinem Hochmut, und sich für den größten, stärksten und unwiderstehlichsten Mann auf Mittelerden hielt. Und jetzt auch noch das! Jetzt fühlte er sich auch noch bestätigt. Das würde er ihr ewig unter die Nase reiben.

Belara wollte sich nicht den Gefühlen stellen, die sie am vergangenen Tag mehrfach übermannt hatte. Freude, Wut, Hass, Enttäuschung und Trauer hatten sie beherrscht, und dann bei Cassius am See... erst Scham, sich entschuldigen zu müssen, dann ein ungewohntes Mitgefühl für ihn, als er sie fragte, was er ihr getan habe, dass sie ihn so hassen würde... und dann... eine Art Angst oder Verzweiflung, als er meinte, er wolle den Kaiser bitten, zu befürworten, dass sie fortginge... und schließlich...

Belara wälzte sich auf der Liege unruhig herum. Warum verflucht nochmal beschäftigte sie dies so sehr, wo doch weit größere Dinge im Gange waren?
Sie sollte sich Sorgen machen, dass viele Amazonen leiden und wahrscheinlich sterben mussten, weil sie fehlgeleitet wurden. Sie sollte daran denken, dass es möglich war, dass sie bald vielleicht endlich nach Hause zurück kehren könnte, wenn die Königin bei ihrem versuchten Angriff auf Arnor fallen sollte. Sie sollte daran denken, dass sie in dem Moment ihre Stelle einnehmen würde. Warum erfüllte sie diese letzten Gedanken nicht mit Zuversicht und Freude?

Und wieder sah sie Cassius vor sich "Was habe ich Euch getan, dass Ihr mich so sehr hasst?". Sie atmete tief durch. Sie hasste ihn nicht wirklich. Das wusste sie. Und doch sträubte sich in ihr alles dagegen, ihn auch nur ein Wortgefecht gewinnen zu lassen. Das war es. Wenn nicht körperlich, so kämpfte sie doch mit Worten unentwegt gegen ihn an. Warum? Weil es ihre Natur war natürlich! Und er ein überheblicher Mistkerl! Weil er es nicht anders verdiente! Weil sie sich ihm nie unterordnen würde! Weil er ein schlechtes Frauenbild hatte und sie immerzu daran erinnerte, dass sie nie gleichgestellt war! Weil er Frauen benutzte und wegwarf, wie die Art Mann, die man ihr ihr Leben lang zu hassen eingeimpft hatte.
Belara nickte zufrieden. Trotzdem schlichen sich Zweifel in ihre hieb- und stichfesten Argumente gegen Cassius. Er hatte Wort gehalten, und Sarennas Anwesenheit geheim gehalten. Er hatte sie mitgenommen in die Gruft, obwohl es ihm verboten war. Er hatte das Armdrücken abgebrochen, damit sie nicht verlor (was nie passiert wäre) und um ihre Ehre nicht anzukratzen. Er hatte sich entschuldigt. Er hatte ihr Komplimente gemacht. Er hatte ihr ein gewonnenes Pferd und eine Halskette geschenkt. Er hatte sie oft zum Lachen gebracht.

Belara schüttelte den Kopf, und schloss die Augen, als sie Cassius am Morgen in seinem Zimmer für den Aufbruch in die Klamm rumoren hörte. Er sollte nicht mitbekommen, dass sie wach war. Als er, nach fast endlosen Minuten endlich aus dem Haus verschwunden war, starrte sie nachdenklich zur Haustür, und spürte wie schon manches Mal zuvor eine Enttäuschung, dass er fort war.


Zuletzt von Drakentera am Sa Jan 26, 2013 5:45 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeDi Jan 15, 2013 10:26 pm

Belara war an diesem Tag recht froh, dass Cassius nicht aus der Klamm zurückkehrte. Manchmal blieb er so zwei bis drei Tage fort, das war nichts Ungewöhnliches. Vielleicht wollte er ihr diesmal aber auch erstmal aus dem Weg gehen. Oder sein Ego aufpolieren bei seinen untergebenen Myrmidonen oder in einer Taverne mit einem Bier in einer Hand und irgendeiner Magd im anderen Arm.

In gewisser Weise beneidete sie ihn. Er hatte einen Ort, an den er sich zurück ziehen konnte. Und er hatte dort in großer Zahl Gleichgesinnte, wenn ihm danach war, nicht allein zu sein. Belara vermisste ihre Heimat Amaroth. Dort war sie ebenso angesehen und beliebt gewesen, wie Cassius es hier war. Sie war die stellvertretende Leiterin der Löwengardistinnen. Und die Amazonen waren nicht nur ihre Schwertschwestern, sondern auch ihre Freunde.

Aber sie hatte mit keiner von Ihnen jemals solche Dinge angesprochen, wie sie es an diesem Tag mit der Arymorer Priesterin des Tharnas, Davinia Fraiser, getan hatte. Die einzige Person, der sie sich zuvor je anvertraut hatte, war ihre Mutter gewesen. Und diese war ihr nun genommen worden. Belara hatte nie darüber nachgedacht, wie sehr sie dieser Verlust treffen würde. Überhaupt hatte sie nie darüber nachgedacht, sie zu verlieren. Sicher, es war der Lauf der Dinge – selbst für das königliche Geschlecht der Amazonen, irgendwann zu sterben. Aber bis dahin hätte wenigstens ein Jahrhundert vergehen können. Alle Amazonen waren durch die Göttin mit langem Leben, Kraft und Gesundheit gesegnet, ganz besonders die Königinnen, die in direkter Linie auf die Göttin zurück gingen.

Belara musste immer stark sein. Da sie die älteste Tochter gewesen war, hatte sie die Erziehung von Loreena und Arilynn mit übernommen, um ihre Mutter zu entlasten. Und als Angehörige des Königinnengeschlechts musste sie erst recht ein strahlendes Beispiel sein für Kraft und Unbeugsamkeit. Man musste zu ihr aufschauen können. Als Anführerin musste sie den anderen Mut geben. Und hier, als Amazone in einem fremden Land mit fremden Traditionen, und vor allem mit Männern, musste sie erst recht beweisen, dass Amazonen nicht schwach waren, sondern unabhängig und ehrenvoll.
Im Moment, nach dem Besuch von Loreena, war jedoch Belaras Selbstsicherheit und Beherrschung ins Wanken geraten. Alles, wofür sie gestanden, und gekämpft hatte, schien sich vor ihr aufzulösen. Das Fundament war ihr unter den Füßen entrissen worden. Belara wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Nie zuvor hatte sie sich so verloren gefühlt. Sie weinte noch oft an diesem Tag. Und sie war froh, dass es niemand sah. Und schon gar nicht Cassius.
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeSa Jan 26, 2013 5:40 am

Der Kopf dröhnte und fühlte sich schwer wie Blei an. Belara setzte sich stöhnend in ihrem Gasthausbett auf und rieb sich die Schläfen. Verdammter Schnaps, der musste ganz schön viel Fusel enthalten haben. Sie hatte nicht den Eindruck gehabt, besonders betrunken gewesen zu sein, obwohl sie am vergangenen Abend fast zwei Flaschen geleert hatte. Und doch schien es, dass sie Erinnerungslücken aufwies. Sie wusste noch, dass zu späterer Stunde die Heermeisterin Tavaron sich zu ihr gesellt hatte, und sich nach ihrem Wohl erkundigte. Und dass das Gespräch rasch die Wendung nahm, über Cassius zu sprechen.
Was hatte Belara nur alles noch erzählt? Hoffentlich nichts, was ihr im Nachgang hätte peinlich sein können. Sie wusste noch, dass sie ihre alten Ansichten über Sir von Schwarz revidiert hatte. Er war kein Tyrann, sondern ein ehrbarer Mann mit einem guten Kern, der sogar bereit war, an ihrer statt in einen womöglich tötlichen Kampf zu ziehen - ohne dass es ihm jemand befehlen müsste. Und dieses Zeugnis von Ehre, Respekt und Freundschaft würde sie für ihn ebenso ablegen.

Sie mochte ihn. Das lag auf der Hand. Er war ihr in vielen Hinsichten ähnlich. Doch die Eigenschaften, in denen er sich von ihr unterschied, waren es, die sie immer wieder gegen ihn aufbrachte. Seine Art, sie wie jede andere Frau behandeln zu müssen, war das Schlimmste. Belara war nicht vergleichbar mit den Frauen von Arnor. Diese hilflosen, schwächlichen Frauen, die nicht gelernt hatten, sich selbst durch's Leben zu beißen, und dazu erzogen waren, sich irgendwann einen Mann zu angeln, der sie ein Leben lang beschützen sollte, weil Frau es alleine ja niemals schaffen könnte. Belara spuckte angewidert aus. Und dass diese dümmlichen Weibsbilder auch noch auf diese schönen Worte und Augen von Männern wie Cassius reinfielen, ohne zu merken, dass diese sie nur einlullen sollen - um letztlich benutzt zu werden. Und Belara hatte selbst schon erlebt, wie Cassius diesen Charme einsetzte, und sich es dann gut gehen ließ, und wenn es nur für ein Freibier war.
Wie schön sie doch sei, wenn sie wütend sei. Bildete sich Cassius nun ein, nur weil sie einmal die Kontrolle verloren, und ihn geküsst hatte, er könne sie jetzt mit diesen abgedroschenen Floskeln gewinnen? Nein, nicht mit ihr. Ihr Komplimente über ihr Aussehen zu machen sagte gar nichts aus. Dafür konnte sie am wenigsten. Sie zu loben für ihren Umgang mit dem Schwert, oder für ihre Kraft - das wären Komplimente gewesen, die sie vielleicht akzeptierte, weil diese echte Wertschätzung ausdrückten. Aber dazu würde sich Sir von Schwarz niemals hinreißen lassen - nicht, ohne gleich noch ein abwertendes "für eine Frau" hinzuzufügen.

"Arrgh!" Belara hatte wieder so die Wut gepackt, dass sie den Becher auf ihrem Nachttisch gegriffen hatte, und mit voller Wucht durch den Raum schleuderte. Mit lauten Klirren zerbrach der Spiegel, auf den er traf, in tausende Scherben. Na wunderbar, das dürfte kostspielig werden. Belara überlegte ernsthaft, wer zuerst die Kontrolle verlieren würde in ihrem geplanten Kampf mit der Königin. So reizbar wie sie selbst war, musste sie alle Beherrschung aufbringen, nicht als Erste achtlos auf ihr Gegenüber los zu gehen.

Ein weiterer Punkt, der sie an Cassius aufregte. Wenn sie, wie nicht zum ersten mal, auf ihn los ging, weil er sie mit Worten wieder zum Äußersten gereizt hatte. Bestenfalls hielt er sie fest, aber nie schlug er zurück. Lieber suchte er das Weite, als eine Frau zu schlagen. Feigling! So löste man keine Konflikte. Und sie hatte auch gesehen, dass die Männer in Arnor unter sich genau so ihre Unstimmigkeiten ausräumten - man gab sich gegenseitig eins auf die Nase, um anschließend zusammen ein Bier trinken zu gehen. Und wieder einmal - sie wollte nicht behandelt werden wie man in Arnor Frauen für gewöhnlich behandelte. Er sollte verdammt nochmal aufhören sich zurück zu halten, und sie stattdessen in ihre Schranken verweisen, ihr zeigen, dass sie nicht so mit ihm umspringen könnte. Was musste sie noch alles tun, um ihn zu reizen, dass er sich endlich freiwillig zu einem Kampf mit ihr hingab?
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeSo Jan 27, 2013 8:51 pm

Belara löste sich langsam von Cassius. „Ich muss jetzt langsam gehen. Der Wirt wartet bestimmt schon.“ „Ich habe es dir schon einmal angeboten, ich würde den Schaden begleichen.“ Belara schüttelte lächelnd den Kopf „Der Wirt wollte auch von mir kein Gold für den zerbrochenen Spiegel. Ich habe mein Wort gegeben, ihm stattdessen zu helfen, Betrunkene und Störenfriede aus seinem Gasthaus raus zu werfen. Die machen in letzter Zeit mehr kaputt als eine einzelne Amazone es könnte. Aber, wenn du mir den Zweitschlüssel zu deinem Haus zurück geben könntest, komme ich gleich nach der Nachtschicht zurück. Und ziehe wieder bei dir ein.“ Cassius ließ sich nicht zweimal bitten, und reichte ihr den Schlüssel. Zum Abschied küssten sie sich noch einmal, und Belara ging unwillig ihr Wort einlösen.

Während sie in ihrer neuen, ungewohnt hochgeschlossenen Rüstung Posten vor der Taverne bezogen hatte, und die einkehrenden Bauern, Holzfäller, Handwerker und anderen Gäste, die ihr hart verdientes Gold auf den Kopf hauen wollten, knapp musterte, wie sie an ihr vorbei durch die Tür traten, schweiften ihre Gedanken immer wieder zu dem, was sich am vergangenen Tag ereignet hatte.
Alles hatte sich verändert an diesem Tag. Cassius hatte die Taverne kurze Zeit aufgesucht, und sie in ihrer neuen Verkleidung nicht erkannt. Wie sie vom Wirt danach erfuhr, hatte er ein Pergament am Tresen hervorgeholt, sei über die Zeilen darauf geflogen, und habe lautstark über ein Weib geflucht, sie solle doch bleiben, wo der Pfeffer wachse. Dann habe er es zerknüllt und wieder eingesteckt, ein Bier geleert, und resigniert geseufzt, nun sei es auch egal. Dann hatte er sich wieder auf sein Pferd geschwungen und war fort geritten. Als Belara dies vom Wirt erzählt bekam, versetzte es ihr einen Stich ins Herz. Sie hatte Cassius mit ihrem Brief wohl tiefer verletzt, als sie beabsichtigt hatte. Eigentlich hatte sie ihm den Abschied erleichtern wollen, doch jetzt plagten sie Gewissensbisse.
Sie bat darum, erst zum Abend hin ihre Arbeit fortsetzen zu dürfen, und eilte in Richtung seines Grundstücks, wo sie ihn nun vermutete. Sie wusste selbst nicht, was sie eigentlich sagen und tun wollte, wenn er dort war, aber das würde sich schon ergeben. In jedem Falle konnte sie nicht anders, als irgendetwas zu unternehmen.
Als sie ankam, lag das Haus im Dunkeln da. Auch Cassius’ Pferd Lillith war nirgends zu sehen. Belara ließ die Schultern sinken. Was hatte sie sich auch dabei gedacht? Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass es doch keine gute Idee war, hier zu sein. Sie wollte sich gerade zum Gehen wenden, als Cassius hoch zu Ross hinter ihr auftauchte. In ihrer Verkleidung mit Helm erkannte er sie auf’s Neue nicht, und wies sie darauf hin, dass dies Privatgrund sei, welches sie zu verlassen habe. Belara verstellte ihre Stimme, und gab sich als Söldnerin aus, die für die Taverne arbeite, und da der Wirt sich Sorgen gemacht habe, sei sie ausgeschickt worden, nach Sir von Schwarz zu sehen. Mit den Worten, niemand könne ihm etwas anhaben, ließ er sie schließlich stehen und beachtete sie nicht weiter, ging zu seinem Brunnen, um sich einen Eimer mit kalten Wasser über den Kopf zu gießen, und um anschließend auf sein Bild auf dem Wasserspiegel zu starren.
Belara überlegte einige Momente, ob sie wieder gehen sollte, doch hatte sie das Gefühl, dass er jetzt nicht allein gelassen werden sollte. Also nahm sie allen Mut zusammen, der ihr – für sie ungewöhnlich – in die Kniekehlen gerutscht zu sein schien, nahm den Helm ab, und näherte sich ihm, bis sie hinter ihm stehen blieb. Anfangs überrascht, dass sie in dieser Maskerade gesteckt hatte, begann Cassius ein Gespräch mit ihr, in dem er zum ersten Mal ihr Einblicke verschaffte darüber, was er empfand. In diesem Gespräch lag erstmals weder von ihm noch von ihr irgendeine Art von Aggression oder Überheblichkeit.
Es machte Cassius schwer zu schaffen, dass Belara bald nicht mehr da sein würde. Er wollte nicht, dass sie ging, denn seit sie da war, habe sie sein Leben vollkommen auf den Kopf gestellt. Er freite und trank nicht mehr, und er fühlte sich zu ihr hingezogen, obwohl sie ihn stets abwies, mit Worten als auch mit Taten. Er fragte sich, ob sich so Liebe anfühlen würde. Für ihn sei dies alles Neuland, und der Eindruck entstand, dass sie ihn hassen musste – und er diese Mauern, die sie um sich gezogen hatte, nie erklimmen könnte, so sehr er sich auch bemühte. Und dann kam noch hinzu, dass er ein Krieger war, der den Tod auf dem Schlachtfeld suche. Es wäre sein Glückstag, sagte er, doch wollte er niemanden zurück lassen, der um ihn weinte.

Belara konnte seine Gedanken gut verstehen. Auch sie wollte im Kampf sterben, ihr ganzes Leben war ein einziger Kampf, und so sollte es auch enden. In Verteidigung derer, die ihr etwas bedeuteten, ein ehrenvoller Tod, an den man sich erinnern würde.
Und Cassius hatte Recht. Sie hatte Mauern um sich gezogen, um sich davor zu schützen, tiefere Bindungen einzugehen. Nicht nur, weil es eine Schwäche bedeutete, die man allzu leicht ausnutzen konnte, sondern auch weil die Umstände es nicht zulassen würden. Sie war eine Amazone. Und Amazonen verliebten sich nicht in Männer. Amazonen blieben nie lange genug bei einem Mann, dass es wirklich ernst werden könnte. Denn in ihrem Leben würde kein Platz für sie sein. Schon gar nicht im Leben einer zukünftigen Königin – deren Platz bei ihrem Volk war.
Doch Belara war nun schon weit länger in Arnor im Haus von Cassius gewesen, hatte viel mehr Zeit mit einem Mann verbracht, als irgendeine Amazone zuvor. So sehr sie sich dagegen wehrte, und dagegen ankämpfte, sie konnte ihr Gefühl nicht verleugnen. Entgegen aller Widrigkeiten fühlte sie sich nicht minder zu ihm hingezogen, und hätte sie eine Wahl, würde sie bei ihm bleiben wollen.
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeDo Feb 07, 2013 12:47 pm

Belara stand in Cassius' Haus am Fenster, die Arme auf dem Fenstersims abgelegt, und starrte hinaus in den Regen. Vieles ging ihr durch den Kopf. Die Welt war im Wandel. Wenn sie in ihre Heimat zurück kehrte, würde kaum etwas so sein, wie es zuvor war. Es waren Entscheidungen getroffen worden, und es würden weitere Entscheidungen nötig sein, die das Leben der Amazonen allgemein, und Belaras Leben im Speziellen in neue Bahnen lenken würden. Belara konnte nicht sicher sein, ob sie richtig gewählt hatte, doch das würde die Zeit zeigen.

Belara hatte die vergangenen Tage fast die ganze Zeit über bei ihren Schwertschwestern in Henneth Anuen verbracht. Den Kindern fiel es am leichtesten, sich mit der neuen Situation zurecht zu finden. Sie spielten und tollten herum, als wäre nichts geschehen, während die erwachsenen Amazonen sich darum bemühten, es so aussehen zu lassen, als seien sie unbesorgt. Doch Belara kannte ihre Sorgen und Nöte, teilte sie zum Einen in Bezug auf die wahrscheinlich immer näher rückende kriegerische Auseinandersetzung mit Amaroth, oder hatte anfangs dasselbe Unbehagen gefühlt, sich den fremden Arnorern auszuliefern. Ihre Vorurteile abzulegen, hatte lange gebraucht. Aber das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit.

Doch auch neue Probleme entstanden durch die Anwesenheit der Amazonen in Henneth Anuen, die vorher nicht absehbar waren. Es hatte sich bald herum gesprochen, dass sie um das Heermeisterhaus herum campierten. Und neben manchen Schaulustigen, die diese fremden Frauen sehen wollten, waren dort auch noch manch alte Bekannte, die sie aufsuchten. So kam es, dass von den vier jüngsten Mädchen die Väter auftauchten, um mit ihnen und ihren Müttern Zeit zu verbringen. Ein Wiedersehen war nie vorgesehen gewesen, und noch weniger, dass die Kinder ihre Väter je kennenlernten. So war es seit Jahrtausenden gewesen. Keine Amazone hatte gewusst, wer ihr Vater war, nur dass dieser normalerweise aus Arnor stammte. Es gab ein Gesetz, wonach die Amazonen in ihre Heimat zurück kehren sollten, sobald sie feststellten, dass sie schwanger waren, und nie wieder den Kontakt suchen durften. So wurden enge Bindungen zu Männern ausgeschlossen, und die Unabhängigkeit gewährleistet.
Doch nun war man in ihrem Land, und man musste die Gesetze und Rechte der Arnorer achten, wodurch den Vätern der Zugang zu den Kindern nicht länger verwehrt werden konnte. Und was geschehen war, konnte nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Man würde nicht mehr nach Amaroth zurück kehren können, ohne den nun aufgekeimten Wunsch der Mädchen zu beschneiden, ihre Väter besser kennenzulernen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Wo sollte das nur enden? Sollten die Eltern sich gemeinsam um die Kinder kümmern, womöglich sogar heiraten? Waren Beziehungen zwischen Männern und Frauen überhaupt für Amazonen möglich - immer getrennt zwischen Arymor und Amaroth? Oder würde Amaroth zu einer Stadt wie jede andere verkommen, in der beide Geschlechter zusammen lebten? Was würde dann aus der Gemeinschaft der Amazonen werden - gäbe es sie dann überhaupt noch? Und würde man sich wieder in eine Abhängigkeit begeben, eine Unterjochung, wie die, der die Urmütter der Amazonen entflohen waren?

Belara rieb sich die Stirn. Diese Vorstellung und Überlegungen bereiteten ihr ebenso Angst wie den anderen ihres Volkes. War dies der Beginn des Endes der Amazonen? Nicht durch Krieg, sondern durch ein schleichendes Annehmen der gewöhnlichen Werte und Gesetze Arnors? Eine freiwillige Kapitulation? Belara erschauderte und sah zu Cassius' Schlafzimmertür, der noch in der Klamm war. Hatte sie nicht selbst schon kapituliert, indem sie ihre Gegenwehr aufgegeben, und ihrem Gefühl nachgegeben hatte?
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeSo Sep 15, 2013 5:50 am

Es war ein klarer Nachmittag, bei dem man über die Wälder Arnors bis zum in der Ferne aufragenden Amon Ti-Gebirge blicken konnte. Belara saß alleine in Henneth Anuen auf der höchsten Anhöhe, und starrte nachdenklich in Richtung ihrer Heimat, als Loreena den Hügel herauf schritt, und neben ihr Platz nahm. Eine Weile saßen sie nur schweigend nebeneinander, als schließlich die kleine Schwester das Wort ergriff "Ich denke auch oft daran, wie es unseren Freunden im Amaroth geht". Belara nickte langsam "Ich befürchte vielmehr, dass wir dort keine Freunde mehr haben. Was mir aber viel mehr zu denken gibt, ist die Frage, warum sie nicht einfach kommen und angreifen? Du hast doch gesagt, die Königin sei ganz darauf versessen gewesen, und hatte nur noch auf dein Einverständnis gewartet, um Blutrache zu nehmen." Loreena wirkte nachdenklich und hob die Schultern "Vielleicht hat sie ihre Pläne geändert. Damit, dass wir flüchten konnten nach Arnor hat sie nicht gerechnet. Und damit ist ihr Überraschungsmoment für den Angriff vertan." Belara grübelte nach "Aber sie wird nicht aufgeben. Vielleicht haben wir etwas Zeit gewonnen. Aber irgendwas heckt sie aus, gerade, wenn sie mit Zepharius zusammen arbeitet." Sie sah nach oben in den Himmel "Bei der Göttin... es wäre doch Wahnsinn, wenn sie alle Amazonen gegen Arnor sendet. All das Blut von Tausenden, das unnütz vergossen würde." Loreena nickte "Und das Schlimmste ist... wenn alle Amazonen aus Amaroth diese Ringe tragen, werden sie so geblendet sein, dass sie nichtmal erkennen, dass das, was man ihnen glauben macht, falsch ist. Ich weiß, wie verlockend der Ring deine Sinne vernebelt." Belara rieb sich das Gesicht und seufzte. Ihr Blick wanderte über die tieferen Ebenen Henneth Anuens, wo lauter Zelte standen, und die Kinder fangen spielten. "Selbst wenn wir uns ihnen entgegen stellen, sie würden uns als Verräter sehen und angreifen. Ich glaube nicht, dass wir noch an ihre Ehre appellieren könnten. Welche Möglichkeiten haben wir also noch, Loreena?" Loreena schwieg wieder einige Momente "Wenn wir erreichen könnten, die anderen gefangen zu nehmen... dann könnten wir ihnen die Ringe abnehmen. Mit der Zeit wird der Einfluss geringer, und auch das Verlangen danach. Nur so könnten wie sie retten." "Wir können keine 5000 Amazonen gefangen nehmen! Abgesehen davon, dass wir ihrer habhaft werden müssten... wo könnte man so viele einsperren? Und ohne Hilfe der Arnorer würde es schon gar nicht gehen. Wir sind nur 24 Amazonen hier, die kampffähig sind." Loreena zuckte mit den Schultern "Daher werden wir Ihnen wohl oder übel die Treue schwören müssen. Du vertraust ihnen, also werde ich es auch tun. Und die anderen auch - sie wissen auch, dass wir alleine nichts bewirken können." Belara sah ihr Schwester entgeistert an. Wusste sie, was sie da sagte? Das wäre die Aufgabe der Souveränität der Amazonen, sie würden sich den Arnorern unterordnen "Das kann nicht dein Ernst sein!" "Warum nicht? Du lebst nun fast ein halbes Jahr hier, und das nicht schlecht. Die Arnorer haben dich akzeptiert, so dass du nichtmal mehr unter ihrer Beobachtung stehst. Wenn sie uns helfen sollen, unsere Schwertschwestern zu retten, müssen wir auch bereit sein, etwas dafür zu bieten. Ich bin jedenfalls bereit, auf meine Freiheit zu verzichten, wenn ich dafür nur eine von den anderen retten kann." Belara sprang wutentbrannt auf "Aber dazu bin ich nicht bereit! Wir haben eine Jahrtausende alte Geschichte. Und die hat sich von Arnor fort entwickelt! Ich werde mich niemals unterwerfen!" Schnell schwang sie sich auf ihr Pferd, Satanique Rouge, und galoppierte davon, so dass der ein oder andere auf dem Weg fluchend zur Seite sprang, um nicht umgeworfen zu werden.

Dem Kaiser die Treue schwören - das war gleichbedeutend damit, ein gewöhnlicher Arnorer zu werden. Das kam nicht in Frage! Sicher, sie war dankbar, dass sie aufgenommen wurde und beweisen konnte, dass sie eine gute Verbündete für Arnor war. Und sie war dankbar, dass auch die Flüchtlinge aufgenommen wurden, auch wenn diese bisher keine Chance bekamen, sich unter dem Deckmantel des Asyls richtig anzusiedeln und ihre Qualitäten als Verbündete zu beweisen. Sie achtete die Gesetze und Regeln Arnors, und entsprechend achtete Sie auch den Kaiser und seine Vertreter. Aber dies tat sie aus Respekt, nicht aus Gründen der Unterwürfigkeit. Sie war eine Amazonenprinzessin, erste Thronfolgerin, sofern ihre Tante nicht noch eine Tochter bekam - und sie war die Anführerin der Exilamazonen - damit war sie dem Kaiser Arnors ebenbürtig. Nein, sie war zu stolz auf ihre Herkunft, um das aufzugeben. Es musste einen anderen Weg geben, die Unterstützung der Arnorer zu gewinnnen, für den Versuch, die Amazonen zu retten.
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeMo Sep 16, 2013 8:13 am

Belara war sich nicht sicher, ob ihre Unterredung mit Cassius sie gedanklich weiter gebracht hatte. Sie hatte ihm zum Teil erzählt, was sie beschäftigte. Sicher würde sie mit dem Kaiser sprechen müssen, sobald dieser von seiner Erkundungsreise mit Cael Eryn Lasgalen zurück gekehrt war. Immerhin hatte Cassius ihr im Vertrauen erzählt, dass der Grund der Reise sich mit dem Amazonenproblem beschäftigte. Ein Teil von ihr war darüber empört, nicht frühzeitig eingeweiht worden zu sein, auf der anderen Seite war sie aber froh, dass der Kaiser sich auch mit einer Problemlösung beschäftigte - vielleicht kehrte er ja mit einer Erkenntnis zurück, die Belara bislang nicht sah.

Sorgen bereiteten ihr allerdings Cassius' Worte "Nichts geschieht ohne Grund". Ja, man hatte sie in Arnor als Flüchtige aufgenommen und gut behandelt für einen potentiellen Feind - ebenso die anderen Flüchtlinge. Sie hätte sich denken müssen, dass irgendwann die Rechnung dafür käme. Wer tat schon etwas, ohne dafür im Gegenzug etwas zu erwarten? Was mochte es sein? Ob der Kaiser verlangen würde, dass sich die Amazonen ihm unterordnen? Das war die größte Befürchtung, die allen Amazonen von kleinauf eingeimpft worden war. Cassius meinte zwar, es gäbe vielleicht die Möglichkeit, dass die Amazonen weiterhin ein souveränes Volk blieben innerhalb der Grenzen des arnorischen Reiches, so wie die Elben von Eryn Lasgalen. Aber wie weit ging deren Souveränität? Waren die Elben wirklich frei in ihrem Handeln, oder mussten sie befürchten, besetzt zu werden, wenn sie einmal entgegen des Willens des Kaisers handelten? Ein Bündnis war doch kein Freifahrtschein, die Augen zu verschließen vor Fehlern, die der Bündnispartner im Begriff war, zu begehen. Belara würde es jedenfalls nicht tun. Sie hatte gesehen, wozu blinder Gehorsam führte. Sie hatte einen eigenen Verstand, und wenn ihr Gefühl ihr sagte, dass etwas nicht richtig war, würde sie sich dagegen auflehnen - so wie sie es gegen ihre Königin getan hatte, der sie zu Treue verpflichtet war. Das Wohl aller wog höher als die bedingungslose Akzeptanz von Befehlen. Die meisten Amazonen mochten dies anders sehen, doch wo hatte es sie hingebracht?

Und was beabsichtigte der Kaiser damit, dass sie mit dem Heermeister der Myrmidonen unter einem Dach leben musste? Sicher, so wie auch Cassius ihr in dem Gespräch bestätigte, regelmäßige Berichte über ihr Benehmen, ihr Verhalten. Aber warum ausgerechnet Cassius? Jeder Arnorer hätte über sie Bericht erstatten können. War dies eine Strafe für Cassius, der, wie er sagte, immer Einzelgänger war? Oder sollten beide erkennen, dass sie sich mehr ähnelten als unterschieden? War dies alles nur ein ausgeklügelter Plan, dass Cassius und Belara Freundschaft schlossen, und sich vielleicht auch Gefühle entwickelten, die über eine Freundschaft hinaus gingen? Und... inwieweit war Cassius Verhalten in den vergangenen Monden wirklich selbstbestimmt gewesen - und was hatte er ihr vorgespielt, weil der Kaiser es befohlen hatte? Cassius hatte nochmals zum Ausdruck gebracht, dass er der Mann war, dem er bis in den Tod bereit war zu folgen. Konnte Belara seinen Worten also trauen? War wirklich wahr, was er sagte? Oder war dies doch nur seiner Erfahrung geschuldet, Frauen um den Finger zu wickeln, indem er ihnen sagte, was sie hören wollten?

Nun, letztlich war es egal. Eine dauerhafte Beziehung zwischen den beiden würde ohnehin nie funktionieren. Sie war ihrem Volk verpflichtet - wenn nicht sie, wer würde sonst ihren Platz als Königin einnehmen? Loreena war noch zu jung, sie hatte noch nicht einmal den Schritt in das Erwachsensein vollzogen - auch wenn sie in vielerlei Hinsicht weiser als Belara schien. Doch sie war auch noch voller kindischer Ideale und Naivität.
Belaras Weg führte sie langfristig auf den Thron Amaroths, wenn es gelang, die dortigen Amazonen zu befreien. Und dort war kein Platz für einen Mann an ihrer Seite, selbst wenn sie das Gesetz aufhob, das das Beziehungführen und das Heiraten mit einem Mann verbot. Wie sollte es auch funktionieren? Immer getrennt zwischen zwei Welten?

Belara seufzte. Sie gab es Cassius gegenüber ungern zu, aber auch sie empfand mehr für ihn. Allzugerne würde sie mehr als ihre Freundschaft mit ihm teilen. Das Verlangen danach wuchs mit jedem Tag. Aber es wäre für beide doch nur noch schmerzvoller, wenn sie getrennt würden. Daher musste sie ihre Gefühle weiter unterdrücken - ihre Mauer weiter aufrecht erhalten. So würde es auf lange Sicht einfacher für beide. Sie konnte nur hoffen, dass sie ihre Beherrschung nicht verlor.
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeSo Sep 22, 2013 6:50 am

Belara wollte Cassius auf seine Frage hin erst beide Vorschläge des Kaisers mit allen Konsequenzen erzählen, hielt dann aber inne. "Ich denke, ich sollte erstmal mit meiner Schwester darüber sprechen" meinte sie und stand auf "keine Sorge, ich weihe dich morgen ein. Versprochen." Mit diesen Worten verließ Belara das Haus von Schwarz, und machte sich auf nach Henneth Anuen.

Dort angekommen, es war mittlerweile mitten in der Nacht, traf sie Loreena jedoch nicht mehr an, vermutlich schlief sie schon. Nun, dann würde sie eben bis zum nächsten Morgen warten. Doch sie entdeckte jemanden, den sie in den vergangenen Monden nicht mehr gesehen hatte - die Heermeisterin Tavaron. Sie wirkte schmutzig, die Haare zerzaust und voller Blätter, und der ein oder andere verkrustete Schnitt war auf ihrer Haut zu entdecken. Insgesamt wirkte sie verbittert über die Männer vom Hof, was wohl ein Grund für ihr Fernbleiben gewesen war. Belara bohrte allerdings nicht weiter nach, bot ihr aber an, wenn sie Amaroth befreien könnten, dass sie dort willkommen sei, auch dauerhaft zu leben, wenn es in Arnor für sie unerträglich wäre. Die Amazonenprinzessin mochte die Heermeisterin der Ithilier. Sie war eine starke Kriegerin, und hatte ein gutes Herz.
Ihr berichtete sie dann von den beiden Vorschlägen des Kaisers, bei dem sie an diesem Tag Audienz hatte. Für Belara war mittlerweile ganz klar, dass sie Vorschlag 2 wählen würde, denn es war wichtiger, 5000 Amazonen zu retten - oder es zumindest mit Hilfe Arnors zu versuchen, als nur den 30 in Henneth Anuen ein selbstbestimmtes Leben in Arnor zu verschaffen. Auch wenn diese Unterstützung neben einem Bündnis für den Angriffsfall für sie persönlich bedeuten würde, dass sie einen Arnorer würde heiraten müssen. Obwohl Lady Tavaron argumentierte, dass manche Ehen, die aus Liebe geschlossen wurden ein Leben lang anhielten, war Belara mehr als skeptisch, wozu dieser Brauch überhaupt notwendig war.

Doch ihr war klar, dass nur Cassius für sie in Frage käme, denn niemand war ihr so ähnlich, und für keinen anderen Mann hegte sie sonst eine derartige Zuneigung. Nur sie wollte es auch nicht erzwingen. Kein Befehl und kein Pflichtgefühl sollten ihn zu dieser Entscheidung zwingen. Wenn er lieber seine Freiheit wählen wollte, so könnte sie das auch verstehen. Dann würde sie sich wohl unter den Myrmidonen näher umsehen müssen, um jemanden zu finden, der ihr annähernd gefiel für diese Zweckverbindung.
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeMo Sep 23, 2013 2:03 am

Die Ereignisse überschlugen sich an diesem Tag. Belara hatte die Gelegenheit genutzt, mit Cassius zu sprechen, als dieser früher als erwartet aus der Klamm zurück nach Hause gekehrt war. Es fiel ihr sichtlich schwer, über ihre Gefühle zu sprechen, wo sie doch versucht hatte, diese in den vergangenen Monaten vor sich und Cassius zu verschließen. Doch es half alles nichts, der Kaiser hatte ihr ein Ultimatum für ihre Entscheidung gesetzt - zwei Wochen bis zur kaiserlichen Hochzeit. Und wenn Cassius sie nicht heiraten wollte, würde sie so viel Zeit wie möglich brauchen, einen anderen zu finden, der dazu bereit war - also half es ihr auch nicht, das Gespräch bis zuletzt aufzuschieben.
Es war schon seltsam - die große Kriegerin, die keinen Kampf, keinen Gegner und auch den Tod nicht scheute, hatte plötzlich Angst. Dies war nichts Vertrautes - und es schnürte ihr fast den Hals zu bei dem Gedanken, Cassius zu verlieren. Und es fiel ihr so schwer, über ihren Schatten zu springen, und alles, was sie empfand, auszusprechen - ihr Schwäche zuzugeben, die sie noch vor wenigen Monden bei anderen verspottet hätte. Doch dann passierte alles mit einem mal ganz schnell... sie hielt um seine Hand an. Und er antwortete, er würde Belara heiraten, aber nicht, um ihr Volk zu retten, sondern nur wenn Sie zugab, dass Sie ihn wirklich an ihrer Seite wollte. Da geschah es einfach wie von selbst, und sie gestand ihm ihre Liebe. Und sie meinte es wahrhaftig. Es war wie eine Erlösung, diese Worte auszusprechen, und ihre Mauern fallen zu sehen.

Als Cassius wegen dienstlicher Zwänge in die Klamm zurückkehren musste, wandte sich Belara eiligst nach Henneth Anuen, um Loreena von der guten Nachricht zu erzählen. Nie zuvor hatte die Amazonenprinzessin eine derartige Euphorie und Glückseligkeit gespürt. Sie hatte das Gefühl, nur so dahinzuschweben, während sie durch Arymor und das Vorland rannte. Doch sie traf Loreena nicht an, erneut nicht. Und wieder war es Lady Tavaron, der sie überschwänglich und mit leuchtenden Augen erzählte, was soeben geschehen war.

Doch es war ihr kaum möglich ins Detail zu gehen, als die Ithilier von einem Mann berichteten, der Einlass nach Henneth Anuen wünschte. Gemeinsam gingen Sie zu den Toren, da Gilthoniél seltsam beunruhigt jene Nachricht aufnahm. Dort stand ein Hüne von einem Mann in schwarzer Rüstung und einem Totenkopfhelm. Die Heermeisterin reagierte sehr abweisend, offenbar hatte sie schon einmal mit ihm zu tun gehabt. Die Ithilier rings herum wurden zahlreicher, und zielten mit ihren Pfeilen auf die Person. Er stellte sich als Hargon von Gorgoroth vor, General der Astinen. Von denen hatte Belara schon einmal gehört - sie lebten auf der anderen Seite des Amon Ti und waren als große Krieger bekannt, die keine Gnade für ihre Feinde kannten, selbst wehrlose Kinder wurden von ihnen abgeschlachtet, hieß es. Als Gilthoniél ihr auch noch zuraunte, ihn daher zu kennen, dass er als Diener des Zepharius ihr einmal Cassius' Umhang durchtränkt mit seinem Blut vor die Füße geworfen hatte, stieg eine Welle von Wut und Hass in Belara auf, und sie zog ihre Schwerter. Wie sich herausstellte, war er der "Amazonenprinzessin, die in Henneth Anuen Zuflucht erhalten hatte" wegen gekommen. Er forderte Belara auf, an der Seite des Hexers mit den Amazonen aus Amaroth gegen Arnor zu ziehen. Dann würden diese eine freies Leben führen können. Andernfalls würden diese Amazonen sterben. Auf Ihre Frage, warum der Hexer sie dafür brauche, entgegnete er, die jetzige Königin wäre eine schwache Führerin und ebenso schwach seien damit die Amazonen. Das klang für Belara alles doch sehr seltsam und unglaubwürdig. Und sie hatte hier nun Freunde, Verbündete und eine Liebe gefunden. Keinesfalls würde sie diese verraten. Also herrschte Sie den General an, zu sehen dass er fortkäme, wenn ihm sein Leben lieb wäre. Und so verschwand er wieder im Dickicht, aus dem er gekommen war.

Was hatte das zu bedeuten? War der Plan, den sie mit dem Kaiser besprochen hatte, wirklich eine solche Gefahr für Zepharius, dass er ihr drohen musste? Aber woher sollte er davon wissen? Bis auf Gilthoniél und Cassius hatte sie niemanden eingeweiht, und das geschah in beiden Fällen in geschlossenen Räumen - einmal im Heermeisterhaus Henneth Anuens, und das andere Mal zu Hause bei Cassius.
War es möglich, dass Zepharius die Macht hatte, ihre Schwertschwestern in Amaroth zu töten - vielleicht, indem sie die Schwerter gegeneinander richteten? Oder weil sie den Astinen Zugang gewähren würden, und dafür mit dem Tode bezahlen würden?
Und... warum sprach der Astine von "der Amazonenprinzessin, die in Henneth Anuen Zuflucht erhalten hatte"? Wusste er nicht, dass es derlei zwei gab? Der Göttin sei Dank hatte Belara sich ihm nicht vorgestellt. Konnte es sein, dass er die Information von der Königin der Amazonen hatte - die nach der List, die Belara mit Sarenna vor Monden ausgeklügelt hatten, glauben musste, dass Belara ermordet worden war? War es möglich, dass er sie für Loreena hielt?

Belara erschauderte. Sie konnte sich gut vorstellen, warum Zepharius wirklich nach der Prinzessin verlangte. Er musste erfahren haben, dass das Königinnengeschlecht der Amazonen von einem Kaiser Arnors aus dem 2. Zeitalter abstammte. Damit war jeder aus ihrer direkten Familie eine potentielle Gefahr, da sie die einzige Waffe würden führen können, die ihn vernichten konnte. Belara wusste von den Geschichten um die Macht des Erbes von Arnor, war daran aber nie interessiert gewesen. Für sie war selbstverständlich, dass niemals die Amazonen über Arnor herrschen würden. Doch ihre Tante sah dies anders. Sie war schon vor dem beginnenden Wahnsinn besessen von dem Gedanken, ihr Geburtsrecht zurück zu fordern, und die Amazonen zurück zu führen nach Arnor, wo alles einst begann. Womöglich war auch ihre Königin bereits tot. So wie man Belaras und Loreenas Mutter vergiftet hatte, wovon Belara überzeugt war. Und hatte Loreena nicht auch erzählt, dass sie seltsame Metallsplitter in ihrem Trunk entdeckt hatte? Wer weiß, vielleicht würde sie heute auch nicht mehr sein, hätte sie davon getrunken.
Loreena - verdammt noch mal, wo war sie nur? Sie war geschickt darin, ihre Schritte zu verbergen, und konnte es vermeiden gesehen zu werden, wenn sie es wollte. Aber wo sollte sie nur hingegangen sein? Belara betete insgeheim, dass sie nicht in die Hände von Zepharius gelangt wäre. Aber halt... dann hätte Hargon von Gorgoroth ganz anders auftreten müssen, und mit ihrem Tod gedroht oder geprahlt. Nein, sie war bestimmt nicht bei ihnen. Nur wo mochte sie dann sein?
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeFr Okt 04, 2013 11:58 pm

Die anfängliche Wut im Bauch, dass der Kaiser bei der letzten Audienz offenbar ihre Sorgen nicht ernst nahm, hatte Belara trotz der kaiserlichen Hochzeit nicht vergessen. Sie fühlte sich immer noch gekränkt, abgewimmelt worden zu sein, wo doch das Auftreten des Astinen darauf hinwies, dass sich die Situation in Amaroth zuspitzte, und sie nicht ewig würden Zeit haben, um lange Pläne zu schmieden. Dann auch noch, dass er mit einem Grinsen auf dem Gesicht andeutete, dass er wisse, wo Loreena wäre. Machte er sich über Belara lustig? Was war das für ein Bündnispartner, der Geheimnisse hatte und sein Gegenüber nicht ernst nahm?
Und dann kam noch hinzu, dass sich Belara fühlte, als wäre sie manipuliert worden. Er hatte sie mit Absicht mit Cassius zusammengesteckt. Er wollte, dass sich zwischen beiden Gefühle entwickelten, dass langfristig so ein Bündnis über eine Hochzeit gefestigt würde, davon war Belara nun überzeugt. Und verdammt nochmal, es hatte auch noch funktioniert. Vielleicht war Belara ja doch nur so ein dummes Weib wie es alle Arnorerinnen waren. Ein Teil von ihr wollte einfach fort aus Arnor, weg von diesen Hinterhältigkeiten und Intrigen. Vielleicht wäre es doch das Richtige gewesen, sich Zepharius' Schergen anzuschließen? Belara seufzte schwer. Aber vermutlich würde sie die Amazonen dann nur vom Regen in die Traufe führen. Oder war ihr das schlechte Bild des Hexers nur durch die Arnorer eingeimpft worden?

Ihre Gedanken schweiften nun wieder zu Cassius. Sie wollte ihn nicht verlieren. Aber sie wusste auch, dass er sich ebenso unwohl mit dem Gedanken einer Heirat fühlte, wie sie selbst. Sie beide würden einen großen Teil ihrer Freiheit aufgeben.
Die Hochzeit des Kaisers hatte ihr vor Augen geführt, dass es freiwillige und bedingungslose Liebe gab, ja sogar bis hin zur völligen gewollten Selbstaufgabe. Es hatte sie sehr berührt, der Heirat beizuwohnen, und die ergreifenden Liebes- und Treueschwüre zu hören. Aber, fühlte sie genauso für Cassius? Und er für sie? Ja, es gab keinen anderen Mann, der für Belara in Frage kam - und sie war bereit, für ihn zu kämpfen und zu sterben. Aber trotzdem... immer wieder hatte sie Zweifel, gerade auch durch seine Hörigkeit dem Kaiser gegenüber. Und je öfter sie an den Kaiser dachte, desto öfter färbte ein fahler Beigeschmack ihre Gedanken. "Vielen Dank, Majestät" zwinkerte er, als sie dem Paar Glückwünsche zur Hochzeit überbrachte. War das nicht wohl verdeckter Sarkasmus? Wieso wurde sie nur das Gefühl nicht los, dass er sie nicht als gleichrangig ansah, sondern nur als eine Marionette, bei der er im Hintergrund die Fäden zog?
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BeitragThema: Re: Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue   Kraft, Ehre, Freiheit und Gemeinschaft - Belara Löwenklaue I_icon_minitimeMo Okt 14, 2013 8:16 am

Endlich würden weitere Schritte unternommen in Richtung Befreiung Amaroths von den dunklen Machenschaften des Zepharius. Cassius hatte Belara mitgeteilt, dass am kommenden fünften Tag der Woche ein Rat mit allen Vertretern der verbündeten Völker und den hochrangigsten Amtsträgern Arnors stattfinden sollte, um eine Lösung zu erarbeiten. Das bedeutete wohl, dass es recht voll werden würde - Belara rechnete mit dem Kaiserehepaar, den beiden Heermeistern, dem Lordprotektor und mindestens dem Elbenfürsten, sowie sie selbst als Repräsentantin der Amazonen.

Ein wenig Wehmut beschlich sie trotz der aufkeimenden Hoffnung und Euphorie, endlich handeln zu können, und eine reelle Chance auf Rettung ihres Volkes zu haben. Denn wenn alles glückte, würde sie Cassius nur noch selten sehen. Er hatte seine Aufgaben als Heermeister in Arnor, sie dann als Königin in Amaroth. Und gerade im Moment wollte sie eigentlich keinen Moment mit ihm missen. Die letzten Tage, nachdem sie sich einen Großteil ihres Frusts von der Seele geschimpft hatte, waren um so vieles besser, als alles, was sich Belara hatte vorstellen können. Sicherlich, die älteren und erfahreneren Amazonen hatten oft davon berichtet, dass der eigentliche Liebesakt zwischen Männern und Frauen eine große Versuchung darstellte, nicht in die Heimat zurück zu kehren, wo man wieder darauf verzichten musste. Und doch gab es in der Geschichte ihres Volkes vereinzelte Fälle, in denen eine Amazone sich entschied, bei einem Mann zu bleiben. Hätte Belara nicht die enorme Verantwortung aufgrund ihres Standes ihrem Volk gegenüber - sie war sich sicher, die Versuchung, bei Cassius zu bleiben wäre zu groß, als dass sie darauf verzichten würde.

Wie sie im Gespräch mit den anderen Amazonen in Henneth Anuen erfuhr, gab es mehrere, die wohl ebenso den Wunsch hegten, eine Familie in Arnor zu gründen, wohl wissend, dass nach dem derzeit geltenden Recht dies den Ausschluss aus der Gemeinschaft bedeuten würde. Michira und Arowyn waren sogar beide schwanger von zwei Waldläufern der Ithilier. Es musste eine von Belaras ersten Amtshandlungen sein, das Gesetz dahingehend zu ändern. Sie wusste, dass es nicht leicht werden würde, die alten Traditionen und Gesetze neu zu fassen. Es gäbe sicher auch Widerstände dagegen. Umso schwerer würde es sein, eine Regel zu finden, die allen genehm war. Hinzu kam, dass Belara eine Kriegerin und keine Bürokratin war. Nun, wie dem auch sei, diese Probleme würden sich erst stellen, wenn alles wie gehofft verlief. Der erste Schritt war also nun, zuzusehen, dass es überhaupt soweit kam, dass die Amarother befreit, und die Königin verdammt oder getötet würde.
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