Weisenhaus Aufräumarbeiten
Wer in den letzten Tagen das Waldgasthaus aufsuchte und seinen Blick auf die andere Bachseite des Weges über die kleine Brücke schweifen lassen würde konnte die Veränderungen schon auf dem ersten Blick bemerken. Eine Unmenge an zu Recht geschnittenen Balken von verschiedener größe , länge und dicke, ebenso verhält es sich mit den Holzbrettern, dann noch Verzapfungen, Dachziegel, Fensterrahmen, Türen und Werkzeug. Baumaterialien die für ein größeres Haus reichen, stapeln sich unweit der kleinen Brücke am Waldrand. Es wurde ein Zelt aufgebaut in dem Wohl Materialien lagern, die dort vor der Witterung schützend untergebracht sind. Der Wirt des Gasthauses macht dieser Tage einen sehr zufriedenen Eindruck und erzählt jedem der es wissen will, oder auch nicht, dass er mit der Hohepriesterin ein Vertrag geschlossen hat um für das Leibliche Wohl der Helfer von der Baustelle zu sorgen. Die letzten Tage herrscht eine rege Betriebsamkeit am Weisenhaus der Scheunenkinder. Es werden alte Holzbestände durchforstet, morsches aussortiert und brauchbares auf verschiedene Stapel gelegt. Die Kinder sind mit Begeisterung, unter Anleitung kundiger Waldarbeiter, dabei überwucherte Hauswände von zu viel Efeu zu befreien und Sträucher zurück zu schneiden und alte Gemüse und Blumenbeete wieder her zurichten. Mit Feuereifer beobachten sie wie ihre Spielwiese immer größer wird und manch ein großer Haufen mit Sand auf einen Wagen heran gekarrt wird.
Hin und wieder lenkt die junge Priesterin Davinia mit stoischer Ruhe einen großen Wagen, mit riesigen Pferden da vor gespannt, über den schmalen Weg der bis hoch an die Plane beladen scheint. Die Priesterin schmunzelt wenn die Torwachen neugierig über die kleine Brücke spähen und verblüfft blicken wenn die großen Wagen abgeladen werden.
Unermüdlich sieht man Davinia an der Seite von Handwerkern und Helfern am Bachlauf Dinge zum Haus tragen oder wenn sie zusammen in der untergehenden Sonne am Lagerfeuer über Alles und Jenes sprechen und kleine Arbeiten für das Haus verrichten, dann lässt sich Davinia nicht davon abhalten auch Reststücke an Holz zu verarbeiten oder Lederstücke zu besticken und verzieren. Ab und an hört man Gänse geschnatter und Federn durch den Wind aufgetrieben herumfliegen, doch jene Federn werden von den Kindern unter lauten lachen und fröhlichen Gekicher sorgfältig zusammen gesammelt und in Baumwollhüllen gesteckt. Die Gänse brutzeln dann über dem Lagerfeuer und es dufte verführerich nach Gänsebraten. Die Kinder sind meist so Müde das sie rund um das Lagerfeuer einschlafen und zur Scheune getragen werden müssen. Das ein oder andere der Älteren unter ihnen will gar nicht mehr von dort weck und erklärt der Hohepriesterin dann mit stoischen Elan das man ja das Haus und Baumaterial jetzt bewachen müsse, wie wichtig das nun sei und erklären sich voller Jugendhaften Stolz bereit dies zu übernehmen. Davinia lächelt dann wohlwollend und überlässt ihnen ihre Selbsterstellte Aufgabe, kommt sie dann zur späteren Stunde wieder, liegen auch sie oft mals erschöpft aber mit einem zufriedenen glücklichen Lächeln am Lagerfeuer schlafend und der ein oder andere Wachposten hat sich nach seiner Schicht an ihre Seite gesellt um nun wiederum über die Kinder zu wachen, dankbar lächelt ihnen Davinia zu und übernimmt dann den Rest der Nacht die Überwachung so das die Männer auch endlich ihren wohlverdienten Schlaf nachkommen können.
Tagsüber erblickt man Davinia wenn sie bei dem Stoffhändler einige robuste Stoffe und Handarbeiten abholt oder bei den Feinschmieden sich kleine Kisten aushändigen lässt, rege Gespräche finden dann statt und man einigt sich wohl über einen neuen Auftrag. Auch in den Bauernhäusern sieht man Davinia öfter, zum Beispiel mit der alten Elfrieda sprechen wie sie über dies und das diskutieren und anscheint irgendetwas aushecken oder Überlegungen anstellen. Tags darauf findet sich Davinia meist wieder bei ihr ein und ein Leinenbeutel und Taler wechseln ihren Besitzer, dann sieht man sie vor sich her schmunzeln und den Leinenbeutel auf einen geliehenen Esel legend gen Weisenhaus trotten. Nach der Messe in der Kirche stehen die Bürger und Priesterin zusammen, besprechen dies und das und am Nachmittag trifft man sich auf der Wiese am Bach des Weisenhauses, dann erklärt die junge Priesterin den Leuten worauf es ankommt und bittet hier und da um ihre Mithilfe.
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